Allgemeines

Die zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) gehörende Granadilla ist eine mehrjährige, rebenartige Kletterpflanze die pro Jahr etwa 5 - 7 m lange Ranken ausbilden kann und insgesamt eine Länge von bis zu 80 m und eine Höhe von bis zu 10 m erreichen kann; der kommerzielle Anbau erfolgt in weinähnlichen Kulturen. Die immergrünen, fein gezahnten, dreilappigen, 10 - 22 cm großen Blätter sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits stumpf grünlich gefärbt. Aus den einzeln stehenden, wohlriechenden, 8 - 12 cm großen, weißlichen und meist violett gestreiften Blüten entwickeln sich die runden bis eiförmigen, 5 - 7 cm großen Früchte mit ihrer brüchigen, harten und gelborangen Schale und dem typischen kräftigen, langen Stiel.

Die Früchte enthalten - wie alle Passionsfrüchte - etwa 250 kleine, dunkelbraune bis schwarze, angenehm knusprig schmeckende Samen eingebettet in geleeartige, glasigen, grünlichen oder gelblichen, fleischigen Saft enthaltende Samenbeutel. Sie weist einen sehr aromatischen, angenehm süß-säuerlichen Geschmack auf, der an ein Gemisch aus Pfirsichen, Marillen, Erdbeeren und Himbeeren erinnert. Granadillas sind etwas kleiner als die meisten anderen Passionsfrüchte und schmecken wesentlich süßer, aber auch nicht so aromatisch wie ihre Verwandten.

Ursprung und Geschichte

Die ursprünglich in höheren Andengebieten Venezuelas, Perus oder Boliviens beheimatete Granadilla kommt heute wildwachsend in ihrer südamerikanischen Heimat und auf den westindischen Inseln vor. Den Namen Granadilla erhielt sie übrigens von spanischen Eroberern wegen ihrer Ähnlichkeit zu einem kleineren Granatapfel (spanisch: granadilla).

Ihren Namen bekamen die Passionsblumengewächse übrigens von Jesuiten des 17. Jahrhunderts, die in der Pflanze Symbole für die Leiden Christis erkannten und sie daher Leidensblume (passio flora) nannten. Sie sahen in den dreigespitzten Blättern Lanzen, in den Ranken Geißeln, in den Blumengriffeln Nägel, in der Narbe einen Schwamm, in den Blütenbodenfäden eine Dornenkrone und in der Zentralsäule der Blüte einen Pfahl.

Herkunft und Verfügbarkeit

	Jan	Feb	Mar	Apr	Mai	Jun	Jul	Aug	Sep	Okt	Nov	Dez

Granadillas werde das ganze Jahr über in kleineren Mengen aus süd- oder mittelamerikanischen Anbaugebieten importiert.

Inhaltsstoffe

100 g Granadilla weisen einen Brennwert von 340 kJoule auf und enthalten etwa 77 g Wasser, 2,4 g Eiweiß, 0,4 g Fett, 13,4 g Kohlenhydrate und 1,5 g Ballaststoffe. An Mineralien und Vitaminen sind etwa 17 mg Kalzium, 1,3 mg Eisen, 28 mg Natrium, 40 RE Vitamin A und 24 mg Vitamin C enthalten.

Zubereitung und Tipps

Granadillas werden üblicherweise frisch verzehrt und dafür in der Mitte mit einem scharfen, am besten gezahnten Messer auseinandergeschnitten, eventuell mit etwas Zitronensaft beträufelt und ausgelöffelt. Um den Saft zu gewinnen, schlägt man das Fruchtgelee am besten mit einem Mixer auf und streicht danach die Masse durch ein Sieb um den Saft aufzufangen.